Aspekte

Meinungsäusserungsfreiheit

Jene, welche den Battyman-Tunes das Wort reden, berufen sich immer wieder auf das Recht auf freie Meinungsäusserung. Da haben wir gar nichts dagegen. Wir wollen hier niemandem eine (unsere) Meinung aufzwängen, wir wollen mit StopMurderMusic auch nicht verbieten, dass jemand persönlich Homosexualität ablehnt; aus was für Gründen auch immer. Jedes Freiheitsrecht hat aber da seine Grenzen, wo Rechte anderer Menschen beeinträchtigt werden. Sagt also beispielsweise ein MC auf der Bühne, er lehne Homosexualität ab, dann ist dies sein gutes Recht.

Ruft jemand aber dazu auf, Homosexuelle zu erschlagen, dann geniesst dieser Aufruf zu einer Straftat keinen Rechtsschutz mehr! Das Recht der Homosexuellen auf körperliche Unversehrtheit ist hier stärker zu gewichten als das Recht auf freie Rede. Abgesehen davon, dass ein Gewaltaufruf keine Meinung sondern nach Schweizerischem Strafgesetzbuch an sich schon eine Straftat ist.

Demokratie

Damit eine Gesellschaft friedlich zusammen leben, damit alle mit gleichen Rechten am Staat Teil haben können, müssen sich alle Menschen frei bewegen können. Ruft eine Gesellschaftsgruppe zu Gewalt einer anderen Gesellschaftsgruppe gegenüber auf, wird die bedrohte Gruppe an ihrem Leben bedroht. Wer um Gesundheit und Leben fürchten muss, kann sich in einer Gesellschaft nicht mehr frei bewegen. Wer also zu Gewalt gegen Andere aufruft, gefährdet die demokratische Tradition der Schweiz und kann sich darum nicht hinter demokratischen Freiheitsrechten verstecken um Hasspropaganda zu verbreiten.

Dancehall Roots

Jamaika in den 1950er-Jahren. Radios und andere Geräte zum Musik hören sind rar. Die einzige Möglichkeit die neuesten Schallplatten zu hören sind die mobilen Discos, sogenannte Sound-Systems. Diese werden tagsüber zu Firmenanlässen, Privatpartys etc. gemietet, abends beschallen sie mit ihren Lautsprechern ihre Outdoor Yards. Wer ein Sound-System betreibt ist sehr angesehen und die outdoor Dances entwickeln sich schnell zu einer Institution die nicht mehr wegzudenken ist. Die einzelnen Soundsystems wetteifern miteinander um die angesagtesten Tunes und sie entwickeln eigenständige Sounds, die jeweils ihre Anhängerschaften finden. Mit der Zeit kamen auch Indoor-Veranstaltungen auf, wo Soundsystems ihre Tunes aufführen. Hieraus entstand später schliesslich der Begriff des Dancehall, welcher erst nichts anderes bedeutete, als in Hallen gespielte Tanzmusik. Da Equipment rar ist und oft nur ein Plattenspieler zur Verfügung steht, muss ein MC mit seinem Sprechgesang das Publikum unterhalten bis der Selector die neue Platte aufgelegt hat. Party-Tauglichkeit gilt als wesentliches Kriterium, Spiritualität bleibt weitgehend außen vor; Dancehall erweist sich zunächst als recht weltliche Angelegenheit. Erst nachdem führende Akteure der Szene zum Glauben (zurück-)gefunden haben, schleichen sich Consciousness-Texte ein. Das Fundament für Dancehall als eigenständige Stilrichtung legte Henry "Junjo" Lawes 1979. Mit Beginn der 1990er-Jahre - als der Glaube an Einfluss in der Dancehall-Szene gewann - entstanden auch die ersten religiös-fundamentalistischen Songs. In solchen begannen Fanatiker wie Buju Banton, Bounty Killer, Capleton und Beenie Man ihre Hetze gegen Homosexuelle und Andersgläubige.